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Philosophie und Glauben

 

Bildliche Darstellung buddhistischer Philosophie

Dieses in tibetischer Tradition gefertigte Rollenbild stellt ein Rad des Lebens dar und wurde von mir 1987 in einem nepalesischen Basar in Katmandu erworben und ziert jetzt die Wand neben meinem Schreibtisch.

Rad des Lebens


Das Rad des Lebens ist eine häufig zu findende Darstellung für den leidhaften Kreislauf des Lebens durch die Wiedergeburten, Samsara genannt, den es nach buddhistischem Glauben zu durchbrechen gilt, um ins Nirvana eingehen zu können.

Erklärung: Das Rad des Lebens wird von einem Todesdämon gehalten und besteht aus vier konzentrischen Kreisringen.Im innersten Ring werden durch Schwein, Schlange und Hahn die Triebkräfte Begierde, Hass und Dummheit dargestellt, die die Lebewesen im Wiedergeburtenkreislauf gefangen halten. Im zweiten Ring wird gezeigt, wie abhängig von dem durch gute oder schlechte Taten erzeugten Karma der Weg entweder nach oben zum Buddha oder nach unten zu den Höllenwesen geht.Der dritte Ring stellt den Hauptteil des Lebensrades dar. Hier werden die sechs Bereiche bzw. Welten dargestellt, in denen die Lebewesen entsprechend dem im Vorleben angesammelten Karma wiedergeboren werden. Diese sind (oben) das Reich der Götter und (unten) das Höllenreich. Dazwischen finden sich die Bereiche der Titanen, der Totengeister, der Tiere und die des Menschen. Diese Welt ist die günstigste aller Welten, denn von hier aus besteht die Möglichkeit zur Erlösung durch Erkenntnis (die den Göttern in ihrer bornierten Selbstgefälligkeit vorenthalten bleibt).Der äußere Ring stellt die so genannte Konditionalkette, die beschreibt, wie einzelne Faktoren im Lebenslauf (über drei Leben verteilt) neue Zustände bewirken. Im einzelnen sind das (von oben aus im Uhrzeigersinn): Unwissenheit - Tatabsichten - Bewusstsein - Körperlichkeit - Sechs Sinne -Berührung mit den Objekten - Empfindung - Gier - Ergreifen - Werden - Geburt - Alter und Tod


Das buddhistische Glaubensbekenntnis der Deutsche Buddhistischen Union

Ich bekenne mich ...

     ... zum Buddha als meinem unübertroffenen Lehrer, denn er hat die Vollkommenheiten verwirklicht und ist aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung und Erleuchtung gegangen. Aus dieser Erfahrung hat er die Lehre dargelegt, damit auch wir die endgültige Leidfreiheit erlangen können

     ... zur Lehre des Buddha, denn sie ist klar, zeitlos und lädt jeden ein, sie zu prüfen, sie im Leben anzuwenden und zu verwirklichen,

     ... zur Gemeinschaft der Jünger des Buddha, die sich ernsthaft um die Verwirklichung seiner Lehre bemühen, um die verschiedenen Stufen der inneren Erfahrung und des Erwachens zu verwirklichen. Sie dienen mir als Vorbild.

Ich habe festes Vertrauen zu den vier edlen Wahrheiten. Sie besagen:

     Das Leben im Daseinskreislauf ist letztendlich leidvoll. Dies ist zu durchschauen.

     Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu überwinden.

     Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen.

     Zum Erlöschen des Leidens führt ein Weg, der Edle Achtfache Pfad. Er ist zu begehen.

Ich bekenne mich ...

... zur Einheit aller Buddhisten, denn wir folgen unserem gemeinsamen Lehrer und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen: Ethisches Verhalten, Sammlung und Weisheit wollen wir entwickeln, um Befreiung zu erlangen. In diesem Bewusstsein begegne ich allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit Achtung und Offenheit.

Ich will mich bemühen, ...

... keine Lebewesen zu töten oder zu verletzen,

... Nichtgegebenes nicht zu nehmen,

... keine unheilsamen sexuellen Beziehungen zu pflegen,

... nicht zu lügen oder unheilsam zu reden,

... mir nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein zu trüben.

Zu allen Wesen will ich unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.


Ein Gespräch mit Antworten zu Kernfragen des Buddhismus

Matthieu Ricard - vom Wissenschaftler zum buddhistischen Mönch ( Sternstunde Philosophie | SRF Kultur )

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